Die Geschichte des Adventskalenders

Die Geschichte des Adventskalenders nimmt ihren Anfang in der Mitte des 19. Jahrhunderts. Die eigentliche Bedeutung des Advents (lateinisch adventus: Ankunft) ist die geistige und mentale Vorbereitung auf das christliche Hochfest des Jahres, die Geburt Jesu in der Nacht zum 25. Dezember.

Der Advent umfasst die vier Sonntage vor Weihnachten, beginnend mit dem ersten Sonntag nach dem 26. November. Der Advent endet am 24. Dezember nach Sonnenuntergang, dem Beginn des Heiligabends. In der römischen Kirche gab es zuerst vier bis sechs Adventssonntage, bis Papst Gregor der Große (Pontifikat 590–604) ihre Anzahl auf vier festlegte.

Die Entstehung des Adventskalenders

Die Entstehung des Adventskalenders lässt sich in der deutschsprachigen Welt im Laufe des 19. Jahrhunderts nachverfolgen und kannte viele Vorläufer, die mehr oder weniger gleichzeitig an verschiedenen Orten entstanden. Während in der katholischen Kirche der Advent durch tägliche Adventsdevotionen vertieft wurde, fanden in protestantischen Familien das Zusammenkommen und die Besinnung innerhalb der Familie statt. Es wurden Bibelpassagen vorgelesen, Verse rezitiert, gemeinsam gebetet und in Andacht Lieder gesungen.

Da Zeit eine abstrakte Größe ist und gerade für Kinder schwierig zu begreifen ist. Begannen Eltern 1840, verschiedene Methoden zu entwickeln, um die verbleibende Zeit für ihre Kinder greifbar zu machen und den besonderen und festlichen Charakter der Adventszeit zu betonen.

Traditionen und Bräuche rund um den Advent

In manchen katholischen Gegenden durften Kinder für gute Taten (!) jeden Tag ein Strohhalm oder eine Feder in die Krippe legen, damit das Jesuskind weich liegen würde. Diese Tradition wurde lange Zeit fortgesetzt und wird noch heute in einigen Klosterschulen praktiziert.

In Österreich haben findige Eltern mit der „Himmelsleiter“ eine besondere Form des Adventskalenders geschaffen. Das Christkind, das Stufe für Stufe herabsteigt, illustriert die Idee, dass Gott zu Weihnachten auf die Erde kommt.

In Skandinavien entstand zu dieser Zeit der Brauch, eine Kerze in 24 Teile zu teilen und jeden Tag ein Stück weiter brennen zu lassen.

In „Buddenbrooks“ beschreibt Thomas Mann einen Abrisskalender, den das Kindermädchen Ida für ihren Schützling Hanno angefertigt hatte: „Mit dem Abrisskalender, den Ida für ihn angefertigt hatte, und auf dessen letztem Blatt ein Tannenbaum gezeichnet war, verfolgte der kleine Johann mit klopfendem Herzen das Herannahen der unvergleichlichen Zeit“.

Die Geschichte des Adventskalenders und Entwickelung

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden zum Weihnachtsfest 1945 wieder Adventskalender gedruckt; das Verlangen nach christlichen Werten und alten Traditionen war groß. Firmen, die nicht zerstört waren und Papier vorrätig hatten, gaben teilweise die Vorkriegsmotive erneut heraus.

Nachdem die ersten Adventskalender in den 1930er-Jahren in deutschsprachigen Ländern wie Österreich und der Schweiz verbreitet wurden, begann die Entstehung des Adventskalenders an seiner weltweiten Expansion und fand Verbreitung in Ländern wie Großbritannien und den Vereinigten Staaten. Heute werden in Deutschland Millionen von Adventskalendern gedruckt, von denen mehr als die Hälfte ins Ausland verkauft wird.

Der Adventskalender im Jahr 2023

Die Marktentwicklung zeigt, dass die Beliebtheit des Adventskalenders in den vergangenen Jahren rapide zugenommen hat und die Varianten immer vielfältiger und kostspieliger werden. Die Zielgruppe beschränkt sich nicht mehr nur auf Kinder.